HPS Matrix: Smarte Lösungen 'lean' entwickeln

Beispiel einer HPS-MatrixEin Werkzeug zur Entwicklung der  Funktionsaspekte eines digitalen Systems

Mithilfe der HPS-Matrix lassen sich im Team Funktionalitäten von Softwaresystemen, Produkten und APIs entwicken und visualisieren.

Die HPS-Matrix beschreibt dabei die drei wesentlichen Elemente der Interaktion:

H: Mensch (Human)

P: Produkt, Gerät, Hardware

S: System (zentrales System aus Hard- und Software)

Die drei Komponenten sind durch unterschiedliche Kanäle miteinander verbunden. Um ein System zu beschreiben müssen sechs unterschiedliche Beziehungen definiert werden:

1.    Mensch - Mensch (Human - Human: H-H):

Die wenigsten Lösungen interagieren nur mit einem einzigen Menschen. Oftmals ist eine Vernetzung von Personen sogar ein zentraler Wert, den eine Lösung für Nutzerinnen und Nutzer liefert. Die Qualität der Beziehung der miteinander verbunden Menschen sollte definiert werden.

2.    Produkt - Mensch (P-H):

An dieser Schnittstelle wird die Kundenerfahrung (User Experience, UX) im Umgang mit einem Produkt gestaltet.

3.    Produkt - Produkt (P-P):

Viele Produkte erzeugen Wert, indem sie mit anderen Produkten direkt, ohne Umweg über einen Server interagieren, z.B. Headsets über Bluetooth mit einem Smartphone oder Car2Car-Kommunikation, die vor Unfällen und Staus warnt. Gerade der Verzicht auf den Umweg Server erhöht Verfügbarkeit und Nutzen.

4.    Produkt - System (P-S):

Produkte kommunizieren heute vielfältig mit Systemen (Servern oder komplexen Serverclustern). Dadurch wird bei begrenzter Rechenleistung auf dem Gerät selbst die Funktionalität um ein Vielfaches erhöht (Bsp.: Spracherkennung auf dem Smartphone). Des Weiteren können Sensordaten zur Verfügung gestellt werden, über die das Gerät selbst nicht verfügt.

5.    System - Mensch (S-H):

Diese Schnittstelle stellt eine zusätzliche Möglichkeit neben dem Produkt dar oder ist die zentrale, wenn rein digitale Lösungen angeboten werden, die ohne Gerätehardware auskommen, bspw. Vergleichsportale im Internet. Der Zugang erfolgt in der Regel über Computer, Tablets oder Smartphones. Gut gestaltete User Experience ist essentiell.

6.    System - System (S-S):

Über Schnittstellen können Systeme (Server) direkt miteinander kommunizieren, Daten austauschen und sogar Verhalten auf der Gegenseite auslösen. Es steckt ein großes Potenzial darin, Vernetzung zu nutzen, z.B. für persönliche Assistenten, wie Microsofts Cortana, Apples Siri, Google Now oder andere spezialisierte Dienste, wie Wirtschafts- und Börsendatenanalysen.

 

So nutzen Sie die HPS-Matrix:

Die Matrix lässt sich schnell an einer Pinnwand realisieren oder laden Sie sich einfach die Vorlage mit den Leitfragen kostenlos herunter: https://coobeya.net/download/hps-matrix_de.pdf.

Anhand von Leitfragen, wie sie in der Vorlage beschrieben sind, kann das Team die notwendigen und hilfreichen Funktionalitäten diskutieren und an der Wand visualisieren (siehe Beispiel im Bild). Danach sollte eine Systematisierung der gewünschen Funktionen erfolgen:

Die Funktionen, die in die ersten beiden Kategorien fallen, sollten in Business-Experimenten mit Kunden getestet werden.

 

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veröffentlicht: 24.10.2016, © Uwe Weinreich